"The Firebirds"
Die Geschichte einer Beat- und Soulband von 1963 - 2004


                             Gestern und Heute

Im Sommer 2004 erzählte ich KLAUS SCHELLER von meiner alten Idee, die Geschichte der heimischen Beat-, Rock- usw. Bands zu erzählen. Ich hatte mir das Projekt immer als "Buch" vorgestellt. Klaus nahm mir die Scheu vor dem Umgang mit Computern und dem World Wide Web und wir beschlossen, das Projekt "online" anzugehen. Ich erzählte ihm von den Bands "der ersten Stunde" im Raum Olpe, denn die hatte er aufgrund der "Ungnade der späten Geburt" verpasst und er sah und hörte die FIREBIRDS zum erstenmal am 6. Nov. 04, als die Band ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum mit einem Konzert in Bilstein feierte. Für mich war es ein Wiedersehen, ein WIEDERHÖREN nach ca. 37 Jahren. Als ich die vertrauten Songs aus den Sechzigern hörte, immer noch im unverkennbarem Stil der FIREBIRDS gespielt, kamen mir viele Erinnerungen an diese schöne Jugendzeit in den Kopf..! Die FIREBIRDS waren fast Idole für Leute wie mich - sie gehören zur ersten Generation, zeigten, dass es möglich war, die geliebte Musik der großen Stars in eigenen Versionen zu spielen. Ich war fast immer dabei, wenn sie im Olper Kolpinghaus oder in der Stadthalle auftraten - damals, in den Sechzigern - und das Publikum zum tanzen und flirten brachten.

2004 - und sie können es immer noch! Klaus, anfangs noch skeptisch, war begeistert und machte über 60 Fotos von den drei Bands, dem Chor, dem Publikum - er fing die Stimmung ein und hatte den Mut, die Musiker nach ihrem Auftritt anzusprechen und von unserem Projekt zu erzählen. Karl Heinz De Kock, der Melodie-Gitarrist der FIREBIRDS, war "unser Mann" für die Geschichte der Band. Er hatte die Zeit ab 1963 archiviert. Wir vereinbarten ein Treffen. Am 1. Dez. durften Klaus und ich dann bei K. H. De Kock in seinen Erinnerungen wühlen - fünf Stunden - und es hätten auch zehn sein dürfen, führte Karl Heinz uns durch die Story der FIREBIRDS. Klaus scannte Fotos, wir bekamen Plakate und Zeitungsausschnitte und ich notierte, was Karl Heinz erzählte. Manchmal kringelten wir uns vor Lachen. Es ist nicht nur die Geschichte einer Band, es ist Zeitgeschichte, Musikgeschichte und für die FIREBIRDS begann sie im Jahre 1963.

Grevenbrück / Sauerland, am 23.Mai 63:
Im Partykeller von Georg Bicher gründete er mit ein paar Freunde den "LITTLE RICHARD CLUB".
Die jungen Männer, die zum Teil Flotett - Mopeds fuhren, sind ROCK `n` ROLL - Musik begeistert, TWIST heißt der wilde Tanz der Zeit.

Im Dez. 63 wird die Tanzkapelle "The Firebirds" gegründet. Georg Bicher hatte im Kino in Grevenbrück einen Film gesehen, in welchem es um Raketentechnik ging. In diesem Film fiel der Name FIREBIRD. Diesen Namen hatte Georg als Bandnamen vorgeschlagen und er wurde akzeptiert.
Ab Jan. 64 wird fleißig geübt und am 12. April treten die FIREBIRDS das erstemal auf, im Gasthof Börger, in Grevenbrück und in folgender Besetzung:

Georg Bicher - Git.
Norbert Schmelz - Akd.
Karl Heinz De Kock - Schlagzeug
Hans Drescher - Tromp.
Werner Korreck - Tromp.
Heinz Werner Sondermann - Sax.

Im Little Richard Club


Auftritt im Gasthof Börger






Norbert Schmelz hat das Schlagzeug selbst gebaut, indem er Becken und Fußmaschine selbst angefertigt hat. Er hat die Becken in dafür extra angefertigten Hartholzformen gehämmert!! K. H. De Kock`s Vater half bei der Feinarbeit, wenn mal was nicht sofort gepaßt hat - zu teuer waren solche Teile damals.
Es wurde Tanzmusik gespielt, z.B. "Hello, Mary Lou" und "Marina, Marina, Marina". Das waren bekannte Lieder und die Stimmung muss prächtig gewesen sein. Der Mann am Sax. wurde unsanft angestoßen, wenn sein Einsatz kam - es waren viele schöne Mädchen zum Tanz erschienen und die Musiker waren jung und leicht abzulenken...

Ende 64, Anfang 65 etwa veränderte sich die Tanzkapelle und wurde eine Beatband.

Die Besetzung hatte sich geändert und es wurden viele Songs der Beatles gespielt. K. H. De Kock wechselte an die Melodie - Git. und Hans Gerd Daum übernahm die Schiessbude. Jürgen Figaszewski zupfte den E-Bass und singen konnte er dabei auch noch! Georg Bicher schlug die Rythmus - Git. und Norbert Schmelz wechselte zwischen Git. und Tambourin. Sie lernten, vielstimmig zu singen und so klang die Band wie es sein sollte, wie die Vorbilder aus England.

Mitte 66 mussten Norbert Schmelz und Georg Bicher "zum Bund" und Gerhard "Fiffi" Heuel wurde Sänger und Rythmus - Gitarrist. Seine Stimme war unglaublich soulig-schwarz für einen blonden Sauerländer und die Band nahm viele knackige Soulstücke in ihr Repertoire auf.

Geprobt wurde in der alten Volksschule in Grevenbrück, im 1. Stock. Im Erdgeschoss übten die "Travellin` Lights". Die Nachbarn protestierten gegen den Lärm und die riesigen Fenster wurden mit Brettern und Styropor fast schalldicht gemacht. Reinschauen konnte man auch nicht mehr und das war gut so. Es war nämlich immer Publikum bei den Proben dabei und die jungen Damen mochten die Musiker... Pärchen bildeten sich und zwei, die sich dort kennen- und lieben lernten, sind heute noch glücklich verheiratet! Im Gebäude lebte eine etwa 70-jährige Dame, Tante Klara die Hausmeisterin. Sie hatte viel Verständniss für die Jugend und ertrug die Musik und den Partylärm mit Humor. Als Gegenleistung holten die Bandmitglieder Holz und Kohle aus dem Keller. Außerdem danken es ihr die Bands mit einem Weihnachtsgeschenk, jedes Jahr!
Am 17. Sept. 66 traten die FIREBIRDS das erstemal mit "Fiffi" Heuel als Sänger auf.


Die neue Besetzung mit Gerd "Fiffi" Heuel

Karl Heinz weiß nicht mehr wo das war, aber die Fans der Band waren begeistert - das ist sicher. Die Gruppe wächst zusammen, wird eine Einheit. Äußerlich bleiben die Jungs sich treu. Schwarze Hosen und Westen, weiße Hemden und der Schlips sind bei Auftritten obligatorisch. Keiner der FIREBIRDS trägt eine Matte, Hippiedrogen sind verpönt, Pils vor und während der Auftritte nur in geringer Dosierung, danach... Die Band macht keine große Show auf der Bühne, sie spielt einfach gut und das ist Show genug. Das Jahr 1967 ist prall gefüllt mit Auftritten. Am 22. Jan. geht in der Sauerlandhalle in Altenhundem die Post ab. Sieben tolle Bands, an die meisten kann ich mich von vielen Beat-Veranstaltungen her erinnern, treten auf, reißen das junge Publikum mit, lassen es Schule und Lehre vergessen, heizen die Herzen ein und - spenden ihre Gagen, obwohl das Beatmusik - Machen damals ein verdammt teures Hobby war. Die FIREBIRDS hatten die Idee, die anderen Bands machten natürlich mit und DM 1.800 waren ne Menge Schotter!


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Für die FIREBIRDS wird das "für einen guten Zweck" Spielen zur Tradition. Die Freunde verdienen ihr Geld mit Arbeit, sind zielstrebig, beruflich erfolgreich ohne reich zu sein. Musikalisch werden sie immer besser - sie reifen, ohne die abgefuckte Routine mancher Profis zu entwickeln. Qualität ist ein Muss aber die Spielfreude steht nicht zurück, sie sind locker auf der Bühne und diszipliniert. Nette Jungs aus dem Sauerland, damals für mich "Stars zum Anfassen". Die FIREBIRDS spielen oft in Meschede und Lüdenscheid. Auch in Hagen treten sie öfters auf und überall finden sie treue Fans. Im kleinen Freienohl müssen sie ihre Ausrüstung eine lange, steile Treppe in einer Kneipe runterschleppen. Etwa 15 Gäste wollen Musik hören, die Band bringt ca. 20 Freunde mit und es gibt ne Riesenparty. In Plettenberg ist "Tanz für die Jugend" angesagt, die Band hier noch nicht bekannt und kein Mensch kommt. Die Band spielt trotzdem und beim zweiten Versuch ist es so voll, das die Musiker kaum Platz finden, ihre Anlage aufzubauen. BEAT - FESTIVAL 1967 in Siegen. Am Donnerstag, 20. April, 20 Uhr, in der Siegerlandhalle - Eintritt DM 2,00 !!! messen sich die FIREBIRDS mit sechs anderen Bands und sind die zweiten Sieger. Sie werden auf Platz 1 in der Wertung als "Gesangsgruppe" gewählt. Alt-Bundeskanzler Adenauer ist grad verstorben, der Beat - Wettbewerb findet trotzdem statt und die FIREBIRDS singen a capella "Oh, when the Saints go marching in"..! Konrad Adenauer hätte das witzig gefunden, der hatte Humor. Die "Ausschreibung" für den Wettbewerb und den Nachbericht der Presse muss man lesen - ZEITGEIST pur, dem ist nichts hinzu zu fügen!

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Am 23.Mai erlebt das katholische Olpe einen "modernen Gottesdienst" in der St.-Martinus-Kirche, eine "Beat - Messe", so wurde das genannt. Auch hier sollen die Presse - Berichte für sich sprechen! Den "FIREBIRDS" hat es Spaß gemacht und der abendliche Auftritt im Kolpinghaus war dann wieder richtiger Beat und Soul, so wie wir die Band hören wollten.




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Klaus und ich merken: K. H De Kock erinnert sich gut und gerne an die Zeit. Er blättert in Alben und Ordnern, zeigt Fotos, Plakate und Urkunden und erzählt so lebendig, als hätten die 37 Jahre nicht stattgefunden! Am Sonntag, 12.Nov. 67, veranstaltet der Kreisjugendring ( was für ein Wort !!! ) auch einen Beat - Wettbewerb in der Olper Stadthalle. Ich nahm als Bassist der "Countdown" teil, die "FIREBIRDS" wurden Zweite, was vielen Zuhörern unverständlich war - sie sahen die Band als Sieger. Die "Changin´Times" holten den ersten Platz, die "OUTLAWS" den dritten und wurden vom Publikum zur beliebtesten Band gewählt. K. H. De Kock`s Kommentar: Wir, die ewigen Zweiten... Es hatten neun Gruppen gespielt, die "Countdown" wurden als 8. Sieger bewertet - was waren wir noch Anfänger! Erinnert Ihr Euch noch an diesen Abend, Ihr mittlerweile gereiften Olper Beatfans ?


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Die "FIREBIRDS" ließen sich durch den verpassten Sieg nicht entmutigen. Die damaligen Bands kannten und respektierten sich. Sicher - es war ein ewiger Wettstreit um die Gunst des Publikums, aber in Freundschaft ausgetragen. Besonders mit den "OUTLAWS" aus Gerlingen/Wenden klappte die Zusammenarbeit zum Wohl der Musik und der Musikfans. Im "Gogo - Mobil - Coupe", die Bezeichnung ist fast so lang wie dieser Autotyp, wurden Lautsprecher - Boxen. Gitarren und Freundinnen transportiert. Der Chef eines Bandmitglieds lieh den Firmenwagen aus und half so, das die Truppe mobil war und auch ihre Plakate an die Sauerländer Fichten nageln konnte. Ein R4 wurde mit Plakaten zugepappt und rollte als Werbeträger durch die Region - die "FIREBIRDS" kommen!!! Ja, so war das damals! Am 2. Weihnachtsfeiertag 67 spielten die Freunde und die "Black Rubins" aus Attendorn, in der Sauerlandhalle in Altenhundem und mancher Beat- u. Soulfan tanzte sich den Weihnachtsspeck vom Leib.

Ein erfolgreiches Jahr geht zu Ende und für die Band fängt ein Neues an. Alles läuft gut - dann der Schock: "Fiffi" Heuel muss die Uniform anziehen, Soldat werden. Die Bundeswehr nimmt der Band den Frontman, die Soulröhre. Was nun? Es wird versucht, "Fiffi" zu ersetzen - manchmal bleibt nach der Probe mit einem Bewerber nur das Entsetzen...Auch gute Sänger stellen sich vor, doch keiner hat diese besondere Stimme, die den Sound der Band weitgehend geprägt hat. Auch fehlt der Freund, der altvertraute Kumpel - ne, ohne Gerhard "Fiffi" Heuel geht es nicht, man ist sich einig. Traurig wird das Ende der Beat- u. Soulband bekannt gegeben. Etwa in der Mitte des Jahres 68 ist Schluss, die "FIREBIRDS" trennen sich. Private und berufliche Belange werden wichtig, Familien gegründet, der Eine zieht weg, der Andere wird Vater, die Kontakte werden weniger, es wird still um die "FIREBIRDS".
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Einundzwanzig Jahre später, im Jahre 1989, wird ein Treffen der ehemaligen "FIREBIRDS" - Musiker vereinbart. Alle bedauern die lange Zeit, in der kaum noch Kontakte gepflegt wurden und kommen gern. Die Herren treffen sich bei Jürgen Figaszewski, in Finnentrop. Der hat den Bass wieder ausgegraben und spielt bei der Gruppe "SOUND TRANSFER". Die Ex-Firebirds hocken zusammen und klönen, aber als bekannt wird, das in Jürgen`s Haus der Proberaum seiner Band ist, wird das Reden über Musik eingestellt und es wird ein sehr musikalisches Wiedersehen. Freunde der Band, der Wirt des "POINT" in Meggen, Rainer Beckmann - übrigens auf Betreiben von Hannelore De Kock - und Wolfgang Schütz, wollen unbedingt die "FIREBIRDS" wiederbeleben. Sie versuchen es mit allen Tricks, doch es dauert bis zum Karsamstag, 18. April 1992, bis es wieder möglich ist, die Band live zu hören - im "POINT" natürlich.


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In die Kneipe passen etwa 80 Menschen. Rein wollen aber 150 Fans. Deshalb wird beschlossen, eine Woche später das Ganze nochmal zu machen. Irgendwie haben es dann ca. 120 Leute geschafft, in das Lokal zu kommen und irgendwie hat es die Band geschafft, trotzdem zu spielen. Und DM 2.000 wurden auch noch gespendet.



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Alle sind zufrieden, nur Wolfgang Schütz quält weiter und als dann Peter Allebroodt zum Ball nach Bilstein ruft, können sich die Musiker nicht mehr wehren. Am 28.Nov. 92 stehen die "FIREBIRDS" auf der Bühne und 1000 Oldie - Fans wollen ihre Musik hören. Das ist der erste große Auftritt für die Band - nach all den Jahren...!

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Klaus und ich merken, wie sehr Karl Heinz De Kock die Erinnerung an diesen Tag genießt. Musik machen mit Freunden und für Freunde - die "FIREBIRDS" sind wieder da ! Sie können es noch, sie wollen es noch, nur nicht mehr so oft, wie in den Sechzigern - das "auf der Bühne stehen". Eine Oldie-Night in Meggen - K. H. De Kock schätzt, daß es auch 1993 war und dann die Anfrage des "SÜDWESTFALEN RADIO" - die Band soll auf der SÜWA in Olpe spielen - live im Radio. Das ist eine echte Herausforderung und die Band sagt zu und ist noch heute von der technischen Organisation und der Perfektion des Ablaufs beeindruckt.


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Die OLDIE - FREAKS Lennestadt, Wolfgang Schütz steckt dahinter, veranstalten die GOLDEN - OLDIE NIGHT in der Sauerlandhalle Altenhundem. Dave Dee als Sänger der MARMELADE, wer hätte das gedacht ?

Danach kommen Anfragen an die "FIREBIRDS" aus allen Ecken u. Kanten, erzählt K. H. De Kock. Bei einigen Angeboten sagen sie zu - aber soviel Zeit, um alle Auftrittsmöglichkeiten anzunehmen, haben die Musiker nicht - Familie und Beruf gehen vor und eigentlich war ein Comeback auch gar nicht geplant...

Aber die Riesenfete in Bilstein, zum 30-jährigem Bühnenjubiläum der "FIREBIRDS", ist geplant und in die Geschichte eingegangen! Karl Heinz übt ein halbes Jahr dafür - es soll perfekt werden und die Finger sollen das tun, was der Kopf ihnen sagt - schnell und präzise über die Saiten der Melodie - Gitarre huschen und die alten Hits aufleben lassen ! Die Band ist heiß auf die Party - zuerst ein paar Stücke aus der Tanzmusik - Zeit, der Ursprung wird nicht vergessen! Auf der großen Leinwand wird eine Dia - Show gezeigt - Erinnerungen an frühere Auftritte. Dann wird Beat- u. Soulmusik gespielt und etwa 650 Freunde tanzen und vergessen die Zeit. Karl Heinz verliest eine Grußbotschaft an die Bands der sechziger Jahre. Er hatte sich einen Spickzettel gemacht, mit den Namen der Gruppen, an die er sich erinnern konnte. Ich bin total gerührt, als ich den Namen "The Countdown" entdecke - er hat uns kleinen Nichtskönner nicht vergessen ! Franz-Josef Henke von den "OUTLAWS" hat einen Glückwunschbrief geschrieben - alte Kumpels eben, die Beatmusiker ! Es muss ein warmer November gewesen sein, 1994 - bei soviel heißer Musik in Bilstein und ich war nicht dabei...





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An den 27.Mai 1995 erinnert sich Karl Heinz sehr gern. Die "FIREBIRDS" waren von vielen der international bekannten Stars beeindruckt - und umgekehrt. Manche waren zickig, erzählt Karl Heinz, manche Damen benahmen sich wie Diven, die meisten waren nett und respektierten die Leistung der "FIREBIRDS". An diesem Abend spielten in Elspe: Boney M., Shocking Blue, Sailor, Pussycat, The Tremeloes und Herman`s Hermits und natürlich die "FIREBIRDS". Im Dez. 1995 spielten "SOUND TRANSFER" und die "FIREBIRDS" die Aufheizer für Casey Jones und den Rest der Governors. K. H. De Kock erinnert sich, dass Casey sehr nett und in guter Stimmung war. Hoffentlich ist das Hotel in Bilstein, in dem der Star übernachtete, heil geblieben!




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11.Mai 96 - die "FIREBIRDS" lernen bei einem Auftritt weitere Stars kennen. Der Sohn von Karl Heinz nahm Bild und Ton mit einer Video-Kamera auf und Klaus und ich schauten uns einen Teil des Auftritts der Band an. Da war Superstimmung !


Live auf der Naturbühne in Elspe

Karl Heinz De Kock ist Realist. Nicht alles war nur gut - ungern erinnert er sich an einen eigentlich schönen Auftritt mit der Band "SMOKIE", in der Schützenhalle Meggen. Es war im Winter, in der zweiten Hälfte der Neunziger. Während die Bands spielen schneit es und will nicht aufhören. Nach der Show sitzen die Musiker noch zusammen und da für "Smokie" ein Hotel gebucht ist, ahnt niemand etwas, als die Gruppe sich verabschiedet. Alle glauben, sie gehen ins Hotel und schlafen sich aus. Keiner bemerkt, das sich die Musiker auf den Weg nach Köln machen mit ihrem Bus. Am nächsten Tag dann die traurige Nachricht, vom Tod des damaligen Sängers Alan Barton. Auf der A 4 ist das Fahrzeug in die Böschung geschleudert und es gab auch Verletzte.

Am 31.Okt.2003 treten die "RED DEVILS" und die "FIREBIRDS" im "Point" auf. Der Grund ist, außer der Lust am spielen, den Erlös dem Hospiz in Altenhundem zu spenden. Wir kommen wieder auf den 6.Nov. 2004 zu sprechen - 40 Jahre ist es her, das die "FIREBIRDS" und die "RED DEVILS" ihre ersten Auftritte hatten und das wurde gefeiert !


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Leider konnte Hans Gerd Daum, der Schlagzeuger der "FIREBIRDS", an dem Abend die Trommeln nicht bedienen - er war krank und wurde von Gerd aus Bonn, Freund und Arbeitskollege von Norbert Schmelz, vertreten. K. H. De Kock sagte uns nach dem Auftritt, das jetzt wohl endgültig Schluss sei, aber als wir am 1.Dez.04 zusammen die Geschichte der Band Revue passieren ließen, klang er schon wieder ganz anders ! Einmal pro Jahr wollen die "FIREBIRDS" im Meggener "POINT" auftreten - da sind sie verwurzelt. 1 Std. BEAT & SOUL geht noch, meint Karl Heinz und verspricht, uns zu benachrichtigen, wenn es wieder soweit ist. Er ist 58, aber das sieht man nicht und er ist stolz darauf, noch immer mit seiner ersten Frau verheiratet zu sein - seit 1969 ! (Auch die anderen Bandmitglieder sind noch mit ihren Frauen "von damals" verheiratet !) Die Männer sind Freunde geblieben. Klar hat es auch mal Zoff gegeben, in über 40 Jahren ! Aber der gegenseitige Respekt ließ das schnell vergessen. Ich frage Karl Heinz nach seinem jetzigem Musikgeschmack. Er denkt kurz nach - klar, die Beatles, Klassik, Westernhagen, ach - so VIELES und besonders die Aufnahmen der "FIREBIRDS" ! Seine Fender Strat, die alte, die richtige, war so runtergespielt in den vielen Jahren, da war nichts mehr zu machen und er hat sie einem Freund, auch Musiker, für seine Sammlung gegeben. Die Neue ist ok, frischer halt. Was er gern noch machen möchte, musikalisch gesehen, will ich wissen. Karl Heinz arbeitet in Soest und da gibt es den "Schlachthof". Dort spielen oft Bands, auch bekannte Gruppen und er möchte da mal mit den "FIREBIRDS" auftreten. Es ist sehr spät geworden, am 1.Dez., aber die Geschichte der "FIREBIRDS" muss in dieses Projekt !

Nochmals DANKE für die gute Musik und die Freundlichkeit, uns bei unserem Projekt zu unterstützen!

Olpe, den 20.Dezember 2004 Werner Schnatz

 

Nachtrag von Karl-Heinz De Kock
November 2005

Im November 2004 feierten die firebirds ihr 40 jähriges Jubiläum in der Schützenhalle Bilstein. Wir hatten viel Spaß und Hans-Gerd, der bereits an einer unheilbaren Krankheit litt, war bei uns. Schlagzeug spielen konnte er nicht mehr.
Wir begleiteten ihn während seiner Krankheit, - bis zum letzten Tag.

Am 5. Juni 2005 verstarb unser Schlagzeuger Hans-Gerd im Alter von nur 56 Jahren.


Wenn Freundschaft einen Weg zum Himmel findet
und die Erinnerung zu Stufen würde,
dann würden wir hinaufsteigen,
um Dich zurück zu holen.

Hans-Gerd - Du wirst immer ein firebird bleiben.

Wir vermissen Dich.

Norbert
Georg
Jürgen
Karl-Heinz

Fortsetzung